Vom 26. August bis 3. September 2023 laden wir euch ein, am transnationalen Treffen der ländlichen und kleinbäuerlichen Kämpfe teilzunehmen, welches in der Nähe von Bure (Meuse, Frankreich) stattfinden wird. Dort will die französische Atomindustrie das riesige Atommüllendlager Cigéo bauen. Wir planen ein großes, selbstverwaltetes Camp. Damit soll die Verbindungen und die Organisation zwischen möglichst vielen in landwirtschaftlichen und ländlichen Kämpfe hier und anderswo engagierten Aktivist.innen gestärkt werden.
Unsere Ebenen, Täler, Küsten und Berge werden durch intensive chemische Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, unnötige Großbauprojekte, Landgrabbing und Denaturierung entstellt und zerstört. Gleichzeitig entleeren sich diese ländlichen Gebiete von ihren Bäuer.innen. Um unsere ländlichen Gebiete wieder zu erschließen, schlagen wir vor gemeinsam wünschenswerte, anschlussfähige und umweltfreundliche bäuerliche Alternativen zu definieren. Es geht auch darum, die Herausforderungen zu identifizieren, die es zu bewältigen gilt, um Strukturen aufzubauen und dauerhaft zu erhalten: Wie können wir kleinbäuerliche Landwirtschaft attraktiv machen, wie den Zugang zu Land erleichtern, wie das Know-how (wieder) erwerben, welche landwirtschaftlichen Modelle und was für eine menschliche Organisation? Wie können wir kleinbäuerliche Kollektive aufbauen und langfristig erhalten? Wie können wir verhindern, dass in ihnen nicht die Ungleichheiten und Hierarchien reproduziert werden, die wir außerhalb unserer Strukturen bekämpfen wollen? Wie können wir gemeinsam die sozialen, klimatischen und ökologischen Herausforderungen bewältigen?
Die ländlichen Räume sind von verschiedenen Formen von Kämpfen und Widerständen durchzogen, die nur unzureichend miteinander kommunizieren: Protestaktionen von Landwirt.innen; Blockade- oder Sabotageaktionen gegen industrielle Großprojekte; Besetzungen vom Typ Zad; kleinbäuerliche Kollektive… Das Ziel dieses Camps ist es, aus der Isolation herauszukommen, diese Kämpfe sichtbar zu machen sowie, gewisse Spaltungen zu überwinden. Außerdem wollen wir die Möglichkeit geben, politische Verbindungen und Freundschaften zwischen denjenigen, die sie führen, zu festigen, egal ob sie vom Land oder aus der Stadt kommen.
Wir wollen all diese schönen Ideen in die Praxis überführen, um den lokalen Kampf gegen das Cigéo-Projekt zu stärken. Wir wollen die Kooperation zwischen Landarbeiter.innen und Einwohner.innen stärken, die Solidarität mit anderen Kämpfen in Frankreich und auf internationaler Ebene ausbauen und vielleicht sogar die Lust auf neue kleinbäuerliche Initiativen in der Region wecken!
Unsere Treffen werden in dem Gebiet stattfinden, das durch das Projekt Cigéo zur Einlagerung hochradioaktiver Abfälle bedroht ist. Bisher ist das Endlager nicht genehmigt. Es sind jedoch riesige Infrastrukturbaustellen angekündigt, hunderte Hektar landwirtschaftlicher Flächen und Wälder wurden bereits von der französischen Atommüll-Agentur Andra aufgekauft, und Enteignungen könnten folgen. Wir laden euch ein dieses Gebiet an unserer Seite zu verteidigen, euch den laufenden ländlichen Kämpfen anzuschließen, um dem atomaren Versprechen den Weg zu versperren.
Unser Wunsch ist es, das Treffen in der konkreten Erfahrung zu verankern, indem wir vor allem diejenigen zu Wort kommen lassen, die Landwirtschaft betreiben und/oder in ländlichen Gebieten aktiv sind. Es wird auch darum gehen, die bäuerlichen und ländlichen Kämpfe unter verschiedenen Gesichtspunkten in Bezug auf Epochen, Gebiete und politische Positionierungen zu beleuchten. Zahlreiche Konferenzen, Diskussionsrunden, Workshops, Aktionen, sowie festliche und kulturelle Veranstaltungen sind in Vorbereitung.
Unser Treffen sieht sich als Teil der Kämpfe gegen die Zerstörung des Lebens und soll dabei helfen, neuen Schwung in unsere Netzwerke zu bringen.
Lasst uns diesen Sommer in Bure treffen: Der Kampf ist fruchtbar!
Alliance Jurassienne Non au Nucléaire AJUNN (Schweiz) ; Les Am·ies de la Conf’ (Alsace) ; Les Am·ies de la Conf’ (Frankreich) ; Anti Atom Aktuell AAA (Wendland, Deutschland) ; Au Maquis (Vaucluse) ; L’Association de Sauvegarde des Vallées et de Prévention des Pollutions (Vosges) ; L’Atelier paysan (Frankreich) ; Bürgerinitiative BI Lüchow-Dannenberg (Wendland, Deutschland) ; La Bande fleurie (Haute-Marne) ; Bure Solikomitee Dreyeckland (BW, Deutschland) ; Codetras, Collectif de défense des travailleur·euses étrangèr·es dans l’agriculture (Frankreich) ; Les Communaux (Frankreich) ; Collectifs Alsace des luttes paysannes et citoyennes (Vosges) ; Collectif 07 Stop au Gaz et Huile de Schiste (Ardèche) ; Collectif eau 88 (Vosges) ; Confédération Paysanne (Frankreich) ;Confédération Paysanne (Grand Est) ; Cooperativa El Poblet (Cooperativa intégral Katalunya) ; Europäische Kooperative Longo Maï (Frankreich, Schweiz, Deutschland, Schweiz, Österreich, Rumänien, Ukraine ; Coordination Stop-Cigéo (Meuse) ; L’eau qui mord (Vosges) ; European Coordination Via Campesina ; Ferme du Mouton Noir (Franche-Comté) ; La Foncière Antidote (Frankreich) ; Europäisches Bürger.innen Forum (Schweiz) ; Gartencoop (BW, Deutschland) ; Grondements des Terres (Schweiz) ; Le Jardin d’Amour (Moselle) ; Le Jardin des Maraîchères (Côte d’Or) ; Les Jardins Vidusiens (Meuse) ; Junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (Deutschland) ; Let’s Goat (Meuse) ; Lützerath Lebt! (NRW, Deutschland) ; Oiseaux Nature (Vosges) ; Pot’col’le (Côte d’Or) ; Quartier libre des Lentillères (Côte d’Or) ; Réseau Sortir du Nucléaire (Frankreich) ; Les Semeuses (Meuse) ; Les Soulèvements de la Terre (Frankreich) ; Terres de Luttes (Frankreich) ; Vosges Nature Environnement (Frankreich).
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